Nachhaltigkeit hin oder her, Nachhaltigkeit ist eine gute Sache und wer das lebt, der ist zu bewundern. Den meisten Leuten kannst du Nachhaltigkeit aber nicht verkaufen nur in dem du sagst „das ist besser für die Umwelt und du verpestest unsere Weltmeere!“ – weil dann kriegste meistens den Ökostempel auferlegt. Das ist einfach so – denn wir wissen alle, dass Discounterfleisch eigentlich viel zu billig ist. Wir sind genervt, wenn der gelbe Sack schon wieder nach einer halben Woche voll ist und reißen trotzdem die nächste Verpackung auf. Und überhaupt – dieser neue H&M Pulli ist ja voll süß.

Tips weniger Plastikmüll zu produzieren

Und deswegen sieht man überall Argumentationsversuche. Nachhaltig sein = billiger für dein Portmonnaie!! Nachhaltig sein = sparen! Man bekommt einen Zusatznutzen – dass das primäre Umweltziel da in den Hintergrund rückt ist erst mal nebensächlich. Und ich finde das nicht verwerflich – ich finde nicht, dass man der perfekte Nachhaltigkeitsguru sein muss und jedem auf die Finger hauen gehen sollte, der eben nicht nach den eigenen Prinzipien lebt. Ich finde, dass Kleinvieh auch Mist macht und wenn man versucht „ein bisschen“ was zu machen, dass ziemlich löblich ist, auch wenn man in anderen Bereichen seines Lebens vielleicht Besserungsbedarf hat.

Niemand will belehrt werden – die Leute wollen begeistert werden.

Man kann ruhig Aufklärungsarbeit betreiben, aber nach dem 5. Video über verschmutzte Weltmeere voller Tadel, da stumpft man ab und hört nicht mehr hin, auch wenn man weiß, dass die Person wahrscheinlich recht hat. Deswegen habe ich gedacht, dass ich mal ein paar Punkte aufschreibe, die ich seit einiger Zeit versuche umzusetzen, an denen ich Spaß habe, weil ich es irgendwie spielerisch sehe und die mir ganz persönlich einen Nutzen bringen. Wer weiß, vielleicht interessiert dich das ja auch?

1.) Kaufe auf Märkten ein.

Kennt ihr das Konzept „Original Unverpackt?“ aus Berlin? Ist eine prima Sache, gibt es aber bis dato nur in Berlin. Ist aber auch nicht notwendig darauf zu warten, dass es in eure Stadt kommt oder? Man muss im Grunde genommen doch nur mal Omi und Opi fragen, wie die das früher gemacht haben. Seit etwa 5 Monaten gehen wir fast wöchentlich auf unseren lokalen Markt, um dort die Lebensmittel einzukaufen. Wir geben für einen 2 Personen Haushalt wöchentlich etwa 60-80€ für Lebensmittel dort aus. Wir geben schon mehr Geld für Lebensmittel aus, als es vorher der Fall war. Das muss jeder für sich entscheiden, ob er das möchte. Wer sich vegetarisch ernährt, der wird auf dem Markt sogar günstiger wegkommen. Das Teure ist ja im Grunde Fleisch und Fisch. Wir können auch nicht alles auf dem Markt einkaufen – Vorräte, Sanitärprodukte etc. werden weiterhin im Supermarkt gekauft.

Was auffallend ist: Plastikmüll wird bei uns alle 2 Wochen abgeholt und wir haben früher jedes Mal 2 gelbe Säcke vor die Tür gestellt. Da das Gemüse vom Markt nie in Plastik, sondern höchstens in Papier eingepackt ist, fällt das alles weg. Fleisch und Fisch kann man sich in seine eigene Tupperdose abpacken lassen.

2.) Trinke Filterwasser.

Bei den ganzen Plastikspartipps im Internet findet man ganz häufig „Leitungswasser statt Plastikflaschen“. Das finde ich pauschal gesehen immer sehr fragwürdig, denn wir wissen es ist ganz wichtig viel zu trinken. Wir wissen, dass in Plastik Weichmacher drin sind, aber wisst ihr eigentlich, was in eurem Leitungswasser drin ist? Was alles auf dem Weg aus der Kläranlage, in euer Wohnhaus alles mit in das Wasser reingespült wird? Wir haben bei uns mal eine Wasserprobe genommen und im hiesigen Wasserlabor testen lassen, was das alles drin ist: Von Anteilen von Schwermetallen bis hin zu XY alles mögliche drin. Was ist daran besser als an Weichmachern? Deswegen haben wir einen Wasserfilter an das Leitungswasser angeschlossen, der durch 7 verschiedene Aktivkohlefilter das Wasser für den Verzehr aufarbeitet. Eine Investion, dafür aber kein Kistenschleppen mehr.

3.) Im Bad weniger Plastik?

Es gibt einen Blogpost, der bei mir hängengeblieben ist und das ist der von Mia. Sie beschreibt in ihrem Blogposts ein paar Tipps dazu, wie man in seinem Badezimmer weniger Plastikmüll produziert. Schaut doch mal da rein! Mein Lieblingstipp ist der mit der festen Seife gewesen – Flüssigseife hab ich seit Ewigkeiten nicht mehr gekauft.