Ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass ich keine Lust mehr habe so zu bloggen, wie ich es bisher getan habe. Das hat sich sowohl in der Anzahl der Blogposts gezeigt, wie auch in der Tatsache, dass ich zunehmend das Gefühl habe keine Blogs mehr lesen zu wollen, die so stark produktbasiert sind. Solche Blogs sind wichtig und haben selbstverständlich ihre Daseinsberechtigung – Ich persönlich kann mich aber nicht für (z.B.) Kosmetik so stark begeistern, dass ich alle News über neue LE’s lesen möchte. Ich nutze Beautyblogs verstärkt als Nachschlagewerk – wenn ich was wissen will, gehe ich dort auf die Suche – aber auch nur bei den bereits etablierten, großen Beautyblogs. Außerdem habe ich festgestellt, dass mich z.B. Swatches oder die reine Vorstellung eines Produktes auch nicht wirklich interessiert. Viel mehr klicke ich solche Blogposts an, in denen es dann zur „Anwendung“ geht. Ein schönes Schminktutorial, ein kreativer Look, ein Haartutorial. Bei Modeblogs lese ich mittlerweile auch nur noch solche Blogs, die auch etwas schönes zum Lesen bieten. Schöne Bilder schaue ich mir gerne und oft an, aber wie lange hält mich ein schönes Bild auf einem Blog? Vielleicht ein paar Sekunden – hängen bleibe ich dann auf Blogs mit Witz, Texten, ein wenig Alltag, aber nicht zuviel – schließlich interessiert es mich absolut nicht, ob jemand heute die Toilette geputzt hat oder einkaufen war. Aber so ein Juwel in der großen Blogwelt zu finden ist auch nicht einfach, wenn man zu faul ist zu suchen.
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Mich langweilt es, wenn man in der Erstellung eines Blogposts so abhängig davon ist, was für ein Produkt darin gezeigt wird. Ich kann mich nicht mehr hinsetzen und ellenlange Texte über irgendeinen Lidschatten oder ein Oberteil schreiben, weil es mich überhaupt nicht bockt. Entweder finde ich es gut oder ich finde es nicht gut. Aber was heißt schon „Weg vom Konsum“ – es ist ja nicht so, als würde ich aufhören zu kaufen oder Blogs zu lesen, die ihre neuen Produkte zeigen – nur die Auswahl schränkt sich auf solche ein, die auch Dinge zu erzählen haben, die mehr aussagen, als nur die reine Produktbeschreibung. Die, die es schaffen einen an sich zu binden und einen mit ihren Texten begeistern können.
Und es macht ja auch Spaß zu schreiben – wenn die Gedanken im Kopf langsam Sätze formen und man aus der Grütze vielleicht doch etwas zu Papier bringt. Ich persönlich möchte mich von solch produktabhängigen Blogposts abwenden und Geschichten erzählen, Erlebnisse zeigen, vielleicht auch nur rumspinnen – nicht hochpoetisch, dass würde mich nur in eine schrecklich chaotische, undurchdachte Frustphase reinstürzen. Vielleicht eher so einen Mix aus Alltag, Meckereien, Schmunzelmomenten und glücklichen Hochgefühlen.