Bei Nisyros handelt es sich um eine bewohnte Insel südlich von Kos, die man mit einer Fähre erreichen kann. Auf der Insel leben etwa 1.000 Menschen verteilt auf 4 kleine Dörfer. Im Landesinneren befindet sich ein riesengroßer Krater – die sogenannte Caldera bildet das Zentrum eines Vulkans. Dieser gilt als jüngster aktiver Vulkan Griechenlands und ist Magnet für viele Touristen. Da wir allerdings den allerletzten Ausflug bzw. die letzte Fahrt für diese Saison erwischt haben, waren zum Glück nur eine handvoll Menschen mit uns unterwegs. Noch so ein Vorteil zum Ende der Hauptsaison zu verreisen!

Ausflug nach Gyali und Nisyros

Einen Tagesausflug auf die Insel Nisyros zu buchen war wirklich eine ganz tolle Entscheidung, die wir nicht bereut haben (imaginäres Schulterklopfen)! Wir haben unseren Ausflug über Cretan Holidays zwei Tage vor  dem Ausflug gebucht (Kostenpunkt 55€ selbst bezahlt, keine vergütete Werbung oder Sponsoring!) – unser Reiseleiter kam einen Tag vorher in unser Hotel und hat uns das Ticket (ein stinknormaler Kassenbon) vorbeigebracht und uns kurz hinsichtlich des Ausfluges gebrieft. Im Folgenden könnt ihr nachlesen, wie unser Programm gewesen ist und euch ein Bild darüber machen, ob der Ausflug für euch interessant ist.

9:20 Uhr – Abholung im Hotel: Der Transfer vom und zum Hotel (auf Kos) ist im Preis enthalten, sodass wir uns keine Gedanken darüber machen mussten, wie wir von A nach B kommen. Der Nachteil ist, dass man in einem großen Bus abgeholt wird und dann jedes Hotel auf dem Weg noch abgeklappert wird. Da geht viel Zeit für die Rumfahrerei verloren. Aber gut – wir haben keine Eile gehabt und wie bereits erwähnt waren nicht allzu viele Gäste Teil des Ausflugs. Solltet ihr allerdings zur Hauptsaison auf Kos sein, wäre es sinnvoll zu überlegen, ob man sich einen anderen Anbieter sucht, der für Selbstfahrer interessanter ist, damit man einfach nur beim Hafen antanzt ohne vorher die halbe Insel abzuholen. Wir wurden zum Hafen in Kefalos gefahren, einer Halbinsel im Süden von Kos, um dort ein Schiff zu unserem ersten Halt zu nehmen.

11:00 Uhr – Ankunft auf Gyali: Bevor wir nach Nisyros gefahren sind, haben wir noch Halt auf einer unbewohnten Insel gemacht. Die Fahrt hat ungefähr 50 Minuten gedauert. Wir haben uns unten hingesetzt – oben ist der Ausblick zwar schöner, aber durch den Fahrtwind kann es ganz schön kalt werden. Wer also keine Jacke dabei hat, sollte sich unten hinsetzen um sich keinen Zug zu holen. Auf dieser Insel werden Rohstoffe wie zB. Bimsstein abgebaut, allerdings lebt hier niemand. Dieser Zwischenstop sollte dazu dienen hier zu baden und ich kann euch nur sagen, dass ich es so toll fand! Ich bin bei dem gesamten Griechenlandurlaub nur hier baden gegangen, weil mir das Wasser zum Ende der Saison einfach zu kalt war.

Als wir jedoch zu dieser Insel fuhren und ich über die Brüstung unseres Schiffes sah, musste ich einfach baden gehen. Das Wasser ist so unfassbar klar gewesen – wie tief man einfach blicken konnte. Kein bisschen Dreck, nur Pflanzen, Steine, Fische. Ein Teil der Touristen spazierten entlang der Trampelpfade, um die Insel zu erkunden, der Rest legte sich an den Strand oder stürmte ins kalte Nass. Ich dachte mir – wenn nicht jetzt, dann gar nicht mehr, zog meine Sachen aus und bin ins Wasser gerannt. Ich wusste, dass ich es nicht ganz rein schaffen würde, wenn ich mich langsam vortaste, aber wenn ich erstmal ein wenig Geschwindigkeit auf den Beinen habe, so gäbe es kein zurück mehr. So wie wenn man ein Pflaster mit einem Ruck abreißt.

Das Wasser ist im ersten Moment eisig, aber herrlich. Man kann richtig weit rauslaufen, weil das Wasser nicht tief ist und es ist so klar, dass man seine eigenen Füße sehen kann. Wenn wir hier geblieben wären, dann hätte ich absolut kein Problem damit gehabt. Ich bin eine kurze Runde geschwommen und habe mich danach in die Sonne gelegt, um wieder zu trocknen, denn wir würden ja noch weiterfahren. Während die Touristen sich also die Zeit auf der Insel vertrieben, haben die Tourguides Grill und Kohle angesetzt und das Mittagessen zubereitet. Nach etwa 1,5 Stunden ging es weiter nach Nisyros mit Teller und Essen auf dem Schoß und den Blick hinaus auf’s offene Meer.

13:00 Uhr – Ankunft auf Nisyros: Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Nisyros um eine Insel mit einem aktiven Vulkan. Es handelt sich hierbei nicht um ein offenes Loch bei dem man in die Lava runterschauen kann, wie es beim Schicksalsberg der Fall ist. Nein, es handelt sich um ein hydrothermales System – ihr könnt euch einen Querschnitt in etwa so vorstellen: ganz unten befindet sich die heiße Magmamasse, darüber ist das Meerwasser und die Insel Nisyros – an manchen Stellen tritt das kochend heiße Wasser sogar aus und spült zahlreiche Mineralien an die Oberfläche. Als wir aus dem Bus gestiegen sind, stieg mir ein beißender Schwefelgeruch in die Nase.

Genauso wie in Neuseeland und Island. Das Innere der Erde. Die Gase, dieser bekannte Geruch. Besonders appetitlich ist es nicht, aber mittlerweile mag ich den Geruch, weil ich ihn mit tollen Reisen und Roadtrips in Verbindung bringe. Gerade als ich in Gedanken meine vergangenen Reisen Revue passieren ließ, meinte ein Mann zu seiner Frau: „Hier riecht’s wie deine Erbsensuppe!“ – Ok, Nostalgie zu Ende, neue Erinnerung in meinem Gehirn, das war einfach zu witzig. Der Krater ist weitläufig und man hat etwa eine Stunde Zeit um ihn zu erkunden, bevor es wieder weitergeht (die Fahrt vom Hafen hoch zum Krater dauert ein Weilchen). Das Gestein dieser Insel ist weitestgehend Bimsstein – also das Zeug womit sich so manch einer die Hornhaut wegschrubbelt.

Eigentlich müsste man hier barfuß entlang laufen und danach mit babyweichen Füßen wieder rauskommen, aber das wäre dämlich und gefährlich, weil der Boden an manchen Stellen ziemlich warm wird. Ich habe das durch meine Schuhe und Socken hindurch schon gemerkt – also barfuß is‘ nicht! Haltet euch auch auf jeden Fall an etwaige Absperrungen – zum einen ist das Gestein brüchig und empfindlich und zum anderen kann es auch extrem heiß und gefährlich werden!

 

15:00 Uhr – Bummeln in der Stadt Mandraki: Die Stadt (das Dorf) befindet sich im nordwestlichen Teil der Insel Nisyros, war die letzte Station unseres Ausflugs und hat sich gut dafür geeignet ein wenig bummeln zu gehen. Ein wenig Window- oder Souvenirshopping, schöne weiße Hauswände mit blauen Türen und Details, das Geräusch brechender Wellen. Wir haben uns für einen Eiskaffee an den Strand gesetzt und während meine Freundin noch ein wenig die Gegend erkunden gegangen ist, habe ich auf’s Meer hinaus geblickt, während ich in meinem Kaffee herumgestochert habe und versucht habe mit einem Strohhalm das leckere Vanilleeis herauszufischen. Der Tag war wirklich gelungen und ich war sehr froh, dass wir diesen Ausflug gebucht haben! Gegen 16:30 Uhr haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Zum Glück, denn als die Sonne so langsam untergegangen ist, ist es richtig kalt geworden!

Solltet ihr mal einen Urlaub auf Kos planen, so lohnt sich dieser Ausflug bestimmt auch für euch! Ich kann ihn nur weiterempfehlen!

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