Ich bin ein Mensch, der sich gerne das Beste für den Schluss aufhebt und dadurch geraten häufig Dinge in Vergessenheit – das ist wirklich sehr schade und deswegen tippe ich jetzt endlich diesen Blogbeitrag über die Gletscherlagune Jökulsarlon. Die Gletscherlagune ist so ziemlich eins der schönsten Dinge, die ich  in meinem ganzen Leben jemals gesehen habe. Ich hatte bei der Buchung der Islandreise noch keinen festen Plan gemacht, was ich mir angucken möchte, aber habe einige Ziele angekreuzt und meinem Freund vorgeschlagen. Ich war richtig happy, als er meinte „5 Stunden Fahrt dahin? Kein Problem!“ Eigentlich der Wahnsinn was für eine Strecke man auf sich nimmt – 5 Stunden Fahrt von Frankfurt aus – da wäre ich schon 3 Stunden hinter der französischen Grenze. Ich  bin bisher immer der Typ Mensch gewesen, der in seinem Urlaub Powersightseeing in Städten macht, sich Synagogen, Kirchen, Denkmäler und die ganzen wichtigen historischen Merkmale einer Stadt reinzieht. Völliger Städtetripler. Ich hab noch nie ein Auto gemietet, weil ich immer zentral gewohnt habe. Ich hab noch nie einen Natururlaub gemacht. Ich hab noch nie, noch nie gesehen und gemacht.

Jökulsarlon – Die Gletscherlagune

Island ist völlig aus dem Raster gefallen, hat mich aus meinem Raster rausgeschubst und zutiefst beeindruckt. Völliger Wahnsinn, von Wasserfall, über sich verschiebenden tektonischen Platten und wahnsinniger Aussicht auf einer romantischen Autofahrt. Das klingt wie in einem Werbetext und vielleicht mache ich auch gerade Werbung für Island. Vielleicht, weil ich das noch nie in dem Maß hatte, dass mich etwas so eingenommen hat, als das ich direkt geschaut habe, was ich machen kann, wenn ich wieder dorthin zurückreise. Ich hab das noch nie gehabt.

Die Gletscherlagune Jökulsarlon haben wir erreicht, als die Sonne schon bedeckt von Wolken war. Nichts mit Sonnenschein, eher ein dicker, undurchdringbarer Nebel. Man bekommt eine feuchte Nase und man schwitzt in der warmen Jacke, während der Rest trotzdem friert. Eigentlich keine optimalen Vorraussetzungen könnte man meinen. Aber was schwätze ich eigentlich großartig hin und her? Seht euch doch einfach die Bilder an – die sind beim denkbar beschissenstem Wetter entstanden. Aber wenn es ein Ort schafft, trotz solcher Bedingungen, so eine Begeisterung hervorzurufen, dann will es doch was heißen, oder?

Einen Tipp habe ich noch für euch, wenn ihr die Gletscherlagune auch mal besuchen wollt: Wenn ihr von Reykjavik aus kommt und zur Gletscherlagune fahrt, dann fährt man nach einer großen Brücke (diese Brücke meine ich – unter „Geografie“) nach links rein, um sich das Spektakel anzuschauen. Dort sieht es wunderschön aus und ihr erlebt die „Hauptattraktion“. Wenn ihr damit fertig seid, solltet ihr euch aber auch noch die gegenüberliegende Seite anschauen – also von der Brücke aus gesehen – auf der rechten Seite. Dort ist einfach niemand unterwegs, aber ihr könnt direkt am Strand riesengroße Eisblöcke rumliegen sehen (siehe Bilder) – schonmal versucht so ein Ding hochzuheben? Das klappt nicht! :D

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